Pyrenäen on the rocks

…“Männer sind wie Kinder, nur die Spielzeuge werden teurer“… oder mit anderen Worten: Sand, Schotter, Schmutz und etwas Abenteuer haben nichts von der Attraktivität der frühen Jugendtage eingebüßt. 

Mittlerweile sind Paolo und ich in einer Lebensphase angekommen, wo Zeit neben der Gesundheit zu einem kostbaren Gut geworden ist. Wir können uns auch nicht mehr erinnern, wann wir zum letzten mal beim Erwerb von alterbeschränkten Artikeln im Supermarkt nach unserem Alter gefragt wurden. Und wenn wir doch mal nach dem Alter gefragt werden, dann wohl eher, um die Anwendbarkeit des Seniorentarifs beim Sessellift überprüfen zu können ;-) …

Unser Reiseziel - das Val Isabena,  auf der spanischen Seite der Pyrenäen gelegen, scheint prädestiniert, mit der Enduro Spaß zu haben. Mit der Suzuki DRZ 400 und der KTM 690 haben wir auch die richtigen Spielzeuge dabei – leicht und wendig. 

Die 1.400 km Anfahrt mit dem Anhänger sind nicht wirklich prickelnd – aber im 2h-Fahrer-Wechsel-Modus kommen wir am späten Abend an. Im Hotel Casa Custodio im Pobla de Isabena werden wir herzlich empfangen und bekommen auch noch etwas zu Essen, obwohl es mittlerweile schon fast 22:00h ist. Das Casa Custodio liegt direkt an der relativ wenig befahrenen Hauptstraße und das Essen ist nicht nur reichlich sondern vor allem sehr lecker. Auch bei allen anderen Fragen oder Wünschen ist man sehr entgegenkommend. So durften wir unsere Motorräder nachts in die Garage stellen. 

Das Dorf Pobla de Isabena hat einen mittelalterlichen Stadtkern und eine römische Brücke führt über den Fluß. Eingebettet in den Ausläufern der Pyrenäen ist es eine optimale Basis für Endurotouren unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade. 

Die meisten von uns gefahrenen Touren stammen aus dem Buch von MDMOT. Neben sehr guten Routenbeschreibungen sind auch die GPS-Daten zum Aufspielen aufs Navi dabei. Wie bereits in anderen Regionen erprobt, sind das auch hier wieder wunderschöne und abwechslungsreiche Touren durch beindruckende Landschaften. Die Schwierigkeitsgrade variieren – nur bei einer Route streichen wir die Segel – das war dann doch etwas zu anspruchsvoll (auch hier trifft die Beschreibung von MDMOT zu...). Aber auch die von uns selbst gesuchten und gefundenen Touren haben es in sich. Abends kommen wir meist verschwitzt, staubig und erschöpft zurück – aber mit einem seeeehr breiten Lächeln im Gesicht. 

Durch so gut wie nicht vorhandene Verbotsschilder und Einschränkungen ist hier einfach sehr viel möglich und auch zulässig. Auch sind die Spanier vollkommen entspannt wenn man sich verfahren hat und ein Privatgelände passieren möchte – wir haben freundlich gefragt und nie Probleme gehabt. Auch auf eigentlich "verbotenen" Wegen, welche wir nur im „absoluten Notfall“ benutzen (ehrlich!), ist man uns gegenüber immer freundlich und hilfsbereit. Allerdings versuchen wir, bei allem was wir tun, respektvoll mit der Natur und den Anwohnern umzugehen und z.B. keine Schäden zu hinterlassen oder mit Vollgas durch Dörfer zu fahren…

Den Juni als Reisemonat können wir empfehlen. Das Wetter ist stabil - während parallel Zentraleuropa im Regen ertrinkt, haben wir hier nur 2 bewölkte Tage und sonst nur Sonnenschein bei ca. 25°Celsius. Auch die hochgelegenen Pisten sind schneefrei und gut befahrbar. Durch die Nebensaison sind die Straßen und Städte angenehm leer. Übernachtungsmöglichkeiten sind reichlich und günstig verfügbar. 

Fazit: Jederzeit wieder!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Jan Petrach (Sonntag, 05 Februar 2017 09:28)

    Hallo Heiko, schöne Bilder und Videos. Toll wenn man so etwas zu zweit machen kann.
    Ich habe mir auch das MDMOT Buch gekauft und werde es voraussichtlich Ende Mai (nach dem es letztes Jahr nicht geklappt hat) die Pyrenäen besuchen. Allerding werde ich wohl, nach dem mein Partner abgesprungen ist, alleine fahren. Dadurch muss ich mehrere offroad Passagen streichen, alleine ist es zu gefährlich... Außerdem fahre ich mit der 1200er BMW und da geht eh nicht (ganz so) viel. Aber ich werde weder viele Bilder noch Videos machen, dazu bin ich zu unbegabt oder habe dann einfach keinen Nerv nach einen guten Einstellung zu suchen. Gruß Jan

  • #2

    Energy-InMotion (Sonntag, 05 Februar 2017 09:55)

    Hi Jan, freut mich dass dir der Beitrag gefällt. Es gibt sicherlich ein paar ausgewaschene und sehr holprige Stellen - das allermeiste ist für eine GS jedoch problemlos machbar. Wenn du Anschluss suchst, ist der Camping Isabella sicher eine gute Adresse...
    VG Heiko